Wie häufig sind Zwillinge nach einer Kinderwunschbehandlung?
Die Wahrscheinlichkeit, dass im Rahmen einer In-Vitro-Fertilisation Zwillinge entstehen, liegt bei der Übertragung von zwei Embryonen bei ca. 22–25 %. Wenn ein Transfer von zwei Embryonen höchster Qualität (Blastozysten) durchgeführt wurde, kommt es in 35 % der Fälle zu Zwillingen.
Man kann eine Zwillingsschwangerschaft durch die gezielte Übertragung von nur einem Embryo (Elective Single Embryo Transfer, eSET) fast vollständig verhindern. Das gleiche gilt für die einfache hormonelle Stimulationsbehandlung im Rahmen einer Inseminationstherapie: Bei einem Wachstum von mehr als zwei Follikeln steigt das absolute Zwillingsrisiko von 0,3 % auf 2,8 % an.
Das bedeutet, dass die Furcht vor Mehrlingen heute niemanden mehr von einer Kinderwunschbehandlung abhalten sollte, da der Arzt die Therapie mit den individuellen Patientenwünschen abstimmen kann. Abgesehen von den schicksalhaften (jedoch bei IVF nur minimal häufiger eintretenden) eineiigen Zwillingen kann man zweieiige Zwillinge heutzutage mit grosser Sicherheit vermeiden, wenn dies bevorzugt wird.
Quelle: www.360grad.ch (ESHRE Good Clinical Treatment in ART)