Verhütung in den Wechseljahren
Pille, Spirale oder Kondom: Nicht jedes Verhütungsmittel ist für die Menopause gleich gut geeignet.
Auch wenn Sie sich in den Wechseljahren nicht mehr so fühlen: Eine Schwangerschaft ist bis zur letzten Periode möglich. Das Thema Verhütung ist darum für Frauen und ihre Partner auch zu diesem Zeitpunkt wichtig.
Da die Verhütungsmethode in der Menopause auch von Faktoren wie Wechseljahrbeschwerden, Hormonersatztherapie oder der Blutungsstärke abhängt, sollten Sie sich von Ihrem Gynäkologen beraten lassen.
Die hormonelle Verhütung in den Wechseljahren
Die klassische Anti-Baby-Pille mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen hat den Vorteil, dass sie dank der Hormone gegen Wechseljahrbeschwerden hilft und die Blutungen reguliert. Der Nachteil ist jedoch, dass diese Pillen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombosen erhöhen. Da die Gefahr für diese Erkrankungen grundsätzlich mit zunehmendem Alter steigt, sind diese Präparate nicht gut zur Verhütung in den Wechseljahren geeignet. Bei hohem Blutdruck, erhöhtem Cholesterin, Nikotin und Übergewicht ist zusätzlich davon abzuraten. Dasselbe gilt für den Vaginalring und das Verhütungspflaster.
Die Minipille, die Dreimonatsspritze und das Verhütungsstäbchen enthalten nur Gestagene. Nach heutigem Wissensstand erhöhen diese Präparate das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen nicht. Auch die Hormonspirale enthält nur Gestagene. Ausserdem wird dieses nur lokal direkt in der Gebärmutter verabreicht und kommt darum mit sehr geringen Dosierungen aus. Diese Präparate sorgen meist dafür, dass es nicht mehr zu einer Monatsblutung kommt. Gerade weil viele Frauen in den Wechseljahren von stärkeren Blutungen betroffen sind, schätzen sie diese Verhütungsmethoden.
In der Menopause mit der Kupferspirale verhüten
Als Verhütungsmittel in den Wechseljahren wird die Kupferspirale empfohlen. Sie kommt ohne Hormone aus und schützt doch zuverlässig vor einer Schwangerschaft. Allerdings kommt es unter der Kupferspirale häufiger zu starken und länger andauernden Monatsblutungen.
Hormonfreie Verhütung mit Barrieremethoden
Mechanische Barrieremethoden wie zum Beispiel Kondom, Diaphragma oder Portiokappe (FemCap) verhindern, dass Spermien beim Geschlechtsverkehr in die Gebärmutter gelangen. Um eine grössere Zuverlässigkeit zu gewährleisten, müssen manche mechanischen mit einem chemischen Verhütungsmittel – meist einem Spermizid – kombiniert werden. Diese chemischen Methoden wie Salben, Cremes, Gels, Schaumsprays oder Zäpfchen töten die Spermien ab oder machen sie bewegungsunfähig.
Beachten Sie, dass die Portiokappe oder das Diaphragma bei einer Beckenbodenschwäche nicht mehr gut und zuverlässig sitzen können.
Natürlich verhüten in den Wechseljahren
Die Methode der natürlichen Familienplanung (auch symptothermale Methode genannt), in der die fruchtbaren Tage anhand der Körpertemperatur und der Beschaffenheit des Zervixschleims bestimmt werden, ist abhängig von einem regelmässigen Zyklus. Werden die Zyklen in der Menopause länger und unregelmässiger, wird auch diese Form der natürlichen Verhütung sehr unsicher und ist nicht mehr geeignet.
Sterilisation in den Wechseljahren?
Lassen Sie sich sterilisieren, brauchen Sie sich keine Gedanken über die Verhütung mehr zu machen. Dem Vorteil von einer andauernden und sehr sicheren Verhütung steht der Nachteil des Eingriffs und der Risiken, die jede Operation mit sich bringt, gegenüber. Bei der Sterilisation (Tubenligatur) der Frau werden beide Eileiter verschlossen.
Gedanken über eine Unterbindung machen sich viele Frauen aber nicht wegen der Verhütung in den Wechseljahren, sondern wenn sie zusammen mit ihrem Partner entschieden haben, dass die Familienplanung abgeschlossen ist.
Grundsätzlich ist der Eingriff beim Mann viel weniger aufwendig als bei einer Frau, er wird ambulant und nur unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Hormonersatztherapie und Verhütung
Wird eine Hormonersatztherapie durchgeführt, um die Wechseljahresbeschwerden zu lindern, muss trotzdem verhütet werden, da damit nicht der Eisprung verhindert wird.
Die Hormonersatztherapie lässt sich am besten mit der Kupferspirale oder einer Barrieremethode kombinieren. Die symptothermale Methode eignet sich nicht, da die Hormone die Basaltemperatur und den Zervixschleim beeinflussen und so der Zeitpunkt des Eisprungs nicht klar ist.