Der akute Schiefhals beim Kind
Wie es zu einem steifen Hals beim Kind kommt, was dagegen hilft und bei welchen Symptomen Sie hellhörig werden sollten.
Neben dem angeborenen muskulären Schiefhals bei Neugeborenen und Säuglingen gibt es auch den akut auftretenden, sehr schmerzhaften Schiefhals im Kindesalter.
Was ist ein Schiefhals?
Der Begriff Schiefhals (Torticollis) ist ein Sammelbegriff für eine ungewollte Schiefhaltung des Kopfes. Typisch für den Schiefhals ist die Schonhaltung: Es fällt dem Kind schwer, den Kopf zu beugen, um auf den Boden zu schauen.
Ursachen für einen akuten Schiefhals
Die Gründe für einen akuten Schiefhals sind sehr unterschiedlich. Bei Kindern entsteht der "steife Hals" am häufigsten durch eine Muskelverspannung nach einer falschen Bewegung, einem Schlag, einer Verletzung oder Zugluft und Kälte. Auch bei Infektionen im Bereich von Rachen, Ohr oder Hals kann einen Schiefhals auftreten, weil das Kind durch Schmerzen und Schwellung eine Schonhaltung einnimmt.
Seltene Gründe sind Erkrankungen der Halswirbelsäule, eine Augenmuskellähmung oder eine Hörschädigung.
Schiefhals-Schmerzen lindern
Die wichtigste Massnahme bei einer Nackenverspannung ist Wärme, denn sie fördert die Durchblutung und entspannt den Muskel. Legen Sie dem Kind einen Schal oder besser noch einen warmen Umschlag um den Hals. Mehrere Lagen Watte, fixiert mit einer Mullbinde, lassen die Wärme länger anhalten. Stellen Sie zusätzlich durch stützende Kissen sicher, dass Ihr Kind beim Schlafen eine natürliche Körperhaltung beibehält. Falls die Symptome nach wenigen Tagen nicht abklingen, sollten Sie Ihr Kind ärztlich untersuchen lassen.
Gegen starke Schmerzen helfen die Medikamente Ibuprofen oder Paracetamol. Ihr Kinderarzt kann auch eine muskelentspannende Salbe verschreiben.
Achtung bei Nackensteifigkeit
Bei einem steifen Nacken im Kindesalter muss immer eine Hirnhautentzündung ausgeschlossen werden, denn Nackensteifigkeit ist eines der frühesten Symptome für die Meningitis. Zum steifen Nacken kommen dann Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und eventuell Lichtempfindlichkeit dazu. Lassen Sie Ihr Kind unbedingt ärztlich abklären, wenn es neben dem steifen Nacken noch weitere Krankheitszeichen hat.